Die lange währende Trockenheit im Perm zwang die Wirbeltiere sich an die Gegebenheiten an Land anzupassen. So gehen aus den ersten steten Landgängern unter den Amphibien des Karbon die ersten echten, vom Wasser unabhängigen Reptilien hervor. Ihre Eier besitzen eine kalkige Schale und Dotter und können an Land abgelegt werden und der Nachwuchs durchlebt kein Larvenstadium mehr, wie es bei den Amphibien der Fall ist.
Diese zum teil schon gewaltigen Echsen im Perm sind 4 Unterklassen aus der Klasse Reptilia zuzuordnen:
Unterklasse Anapsida:
Als Apsiden oder auch Schläfenfenster bezeichnet man Öffnungen in der Schädeldecke, die über Nasenöffnung und Augenöffnungen hinausgehen. z.B. Öffnungen für Gehör und Kiefermuskulatur.
Die Anapsiden besitzen ihrem Namen nach also keine Apsiden. Hierher gehören auch noch die modernen Schildkröten. Die Anapsiden des Perm allerdings sind bis zu 3 m lange pflanzenfressende Echsen mit teils langen und hohen Schreitbeinen gut an das Landleben angepaßt. Sie besitzen oft reichlich Borsten, Dornen und Beulen an ihren Schädeln und auf ihrem dicken Knochenpanzer.
Große Pflanzenfresser mit kräftigen Gliedmaßen und knöchernem Panzer (Ordnung Pareiasauria), aber auch wesentlich kleinere eidechsenartige Insektenfresser mit einer Körperlänge von weniger als 50 cm ( Ordnung Procolophonia) leben vorwiegend auf dem Land.
Die Ordnung Protothyromorpha beinhaltet einige Formen, die als Stammreptilien bezeichnet werden, da unter ihnen die Vorfahren der meisten höheren Reptilien vermutet werden. Die Unterordnungen Protothyromorpha und Pareiasauria überleben das Perm nicht.
Unterklasse Diapsida:
Im Gegensatz zu den Anapsiden besitzten die Diapsiden, wie auch ihr Name schon sagt, 2 Schläfenfenster.
Sie dienen als Durchlaß für die Kiefermuskulatur. Hierher gehören einige heute lebende Krokodile, Echsen und Schlangen.
Unterklasse Sauropterygomorpha:
Diese Reptilien haben eines gemeinsam: Ihre Schädel besitzen nur ein Schläfenfenster (synapsid). Als Meeresechsen besitzen lange Hälse und Schwänze und ihre Gliedmaßen sind zu Paddeln umgewandelt. Bei den Nothosauriern und Plesios- und Pliosaurier werden oft Vorderfußknochen vervielfacht um zu einer größeren und stabileren Paddelfläche zu gelangen (Hyperphalangie). Die Gelenke der Beinanlagen sind dabei oft versteift um die Paddelwirkung zu verstärken. Ihre schweren Körper werden durch den Auftrieb im Wasser mitgetragen, liegen aber meist unter der Wasseroberfläche. Sie benötigen also lange Hälse um zu atmen und über die Oberfläche sehen zu können.
Alle genannten sind wichtige Gruppen des Oberperm und Trias. Hierzu sind noch die Nothosaurier zu nennen. Sie erreichen eine länge von 4m.
Als letztes sind schließlich noch die ersten Dinosaurier zu nennen: die Archosaurier. Von ihnen stammen einige der Zweibeinigen Saurier der Trias ab, außerdem alle heutigen Krokodile.
Die Ornithischia verbanden bereits Eigenschaften die zu den Vögeln führen. Die Archosaurier besitzen ebenfalls 2 Schläfenfenster.
Vier wichtige Ordnungen der Unterklasse Archosauria sind zu nennen:
Die Ordnung Thecodontia ( Perm – Trias): Primitive stark gepanzerte Zwei- und Vierfüßer.
Die Ordnung Crocodilia (Tias – heute): Krokodile mit Hautknochenpanzer.
Die Ordnung Saurischia (Tias – Kreide): Ausgestorbene Zwei-und Vierfüßer mit vogelartigen Füßen. Aus ihnen entwickelt sich das größte Raubtier aller Zeiten, der Tyrannosaurus Rex.
Die Ordnung Ornithischia (Tias – Kreide): Zwei oder vierfüßige pflanzenfressende Dinosaurier mit Hornplatten statt Zähnen im Vorderkiefer. In einer Kohlenmine in Belgien wurden um die 30 Exemplare von Iguanodons gefunden.
Iguanodon ein Zweibeiner mit seltsamem Schädelkamm wurde durch diesen Fund sehr bekannt.