An den Meeren entwickeln sich aufgrund des tropischen Klimas ausgedehnte Riffe weltweit. Auf der Nordhalbkugel um die schwedische Insel Gotland, Nordamerika, Nordasien und Pakistan. Auf der Südhalbkugel zieht sich ein Korallenriffgürtel von Queensland über 2500km bis nach Tasmanien hin.
Auch das berühmte Niagara Riff entsteht im Silur und bildet mit seinem harten Gestein den Untergrund der Niagara-Fälle. Die sprunghafte Zunahme der Korallen dagegen führt zu neuartigen Riffbildungen, die sich auch aus Schwämmen, Moostierchen (Bryozoa), Kalkalgen, Stachelhäutern (Echinodermata, z.B. Seeigel, Seesterne, Seelilien u.a.) und Stromatoporen zusammensetzt. Bei letzteren handelt es sich um schwammartige Lebewesen die eher flächig-wellige Kalkstrukturen aufbauen. Früher wurden diese zu den Polypentieren (Hydrozoa) gestellt, heute werden sie den Kalkschwämmen (=Calcispongea) zugeordnet. Diese Riffe erzeugen ungeschichtete, vollkommen neuartige Kalksedimente.
Für Seelilien und Haarsterne ( Echinodermata) stellt das Silur den Beginn ihrer Hauptblütezeit dar. Die ohnehin große Zahl der bereits im Ordovizium entstandenen Seelilienarten wird im Silur noch übertroffen. Eine Vielzahl neuer Formen entwickelten sich im Untersilur mit einer großen Individuenzahl, so dass Seelilienstielglieder im Silur eine große gesteinsbildende Rolle spielen (s. auch Ordovizium).