Die Ornithischia (Vogelbeckensaurier) umfassen eine ganze Reihe zweibeiniger pflanzenfressender Dinosaurier die oberflächlich betrachtet den den fleischfressenden Carnosauriern ähneln. Jedoch auch vierbeinige Kolosse, die kaum an Vögel denken lassen kommen vor.
Im wesentlichen werden die Vogelbeckendinosaurier in 4 stark unterschiedliche Gruppen unterteilt, von denen allerdings nur zwei im Jura vertreten sind :
Die Unterordnung Ornithopoda: Diese Vogelfußsaurier sind im Jura mit einigen Familien vertreten. Der älteste bekannte Vogelfußsaurier ist der Pisanosaurus aus der Familie der Heterodontosauridae was „verschiedenzähnige Echsen“ bedeutet.
Ihre Zähne sind bereits auf das Kauen ausgelegt und hatten entsprechend unterschiedliche Formen. Durch die Entwicklung der ersten Wangen, konnten sie die Nahrung zur Zerkleinerung im Maul behalten. Der Pisanosaurus lebte bereits in der Obertrias. Die Familie gilt als Vorfahren der Fabrosaurier und der Hypsilophodontiden der Obertrias, die wiederum in einer Linie zu den wohl bekanntesten Vogelfußsauriern, den Iguanodons (Fam. Iguanodontidae) führt.
Die Iguanodons waren weltweit verbreitet.
Ihr Name geht auf die bei den ersten Fossilfunden erkannte Ähnlichkeit mit den heute in Südamerika beheimateten Leguanen (Gattung Iguana) zurück. 1877 fand man in Bernissart (Belgien) 31 Skelette der Art Iguanodon mit Längen bis zu 9 m. Es ist anzunehmen, dass sie in Gruppen über das Land zogen. Im Gegensatz zu seinen meist viel kleineren Vorgängern den Hypsilophontiden, die sehr schnelle Läufer sind und auch weit und hoch springen konnten, ist Iguanodon aufgrund seiner Größe auf Schnelligkeit nicht so sehr angewiesen um sich vor Freßfeinden zu schützen. Die Iguanodons entwickelten bereits Mahlzähne um ihre Nahrung im Maul zu zerkleinern. Sie „grasten“ (Gras gab es damals eigentlich noch nicht) gebückt auf allen Vieren, können ihren Vorderkörper jedoch aufrichten. Die Familie der Iguanodons erreicht ihre Blüte in der Kreide.
Die Linie führt weiter zu den Entenschnabelsauriern der Oberkreide.
Innerhalb dieser Entwicklungslinie schließen sich die Vorkommen der verschiedenen Vertreter der Familien zeitlich nicht gegenseitig aus. Die verschiedenen Gruppen lebten durchaus auch parallel weiter bis tief in die Kreidezeit hinein oder gar bis zu deren Ende. Die Evolution verläuft nicht nach Darwin „graduell“, in dem Sinne, dass Lebewesen in ständiger, fortschreitender Veränderung begriffen sind und ihre Vorgänger für immer verschwinden. Sie läuft vielmehr über Seitenlinien ab, wobei sich aus bestimmten sehr langlebigen Formen neue Formen entwickeln können, die durchaus gleichzeitig neben der Urform existieren können. Eine Möglichkeit, die Darwin noch nicht bedachte.