Bei der Abkühlung flüssigen Magmas kristallisieren Minerale in einer bestimmten Reihenfolge aus. Man spricht dabei von der magmatischen Abfolge. (Im folgenden bezeichnet „H“ ein Hauptgemengteil des Gesteins und „N“ ein Nebengemengteil). Bei zunehmender Abkühlung von 1200°C bis 650°C kristallisieren in dieser Reihenfolge Magnetit (N), Apatit (N), Olivin (H), Pyroxene (z.B. Augit N), Amphibole (z.B. Hornblende N), Glimmer (H), Feldspäte (H) und Quarz (H) aus.
Je nach Kieselsäuregehalt und der restlichen Zusammensetzung der Schmelze entstehen hierbei basische oder saure Magmatite. Bei kieselsäurearmer Schmelze zudem Feldspatvertreter z. B. Nephelin und Leucit.
650°C bis 500°C
Die zurückgebliebene Restschmelze enthält große Ionen wie Lithium, Beryllium, Bor, Zirkonium, u.a., die bisher nicht in das Kristallgitter eingebaut werden konnten. Bei weiterer Abkühlung von 650°C bis 500°C entstehen grobkörnige Magmatite mit Quarz (H), Glimmer (H) und Feldspat (H)., u.a. Ganggesteine wie Granitporhyr und Pegmatit, der meist sehr viel Olivin (H) aber auch Edelsteine wie Zirkon (N), Turmalin (N), Beryll (N) und Spodumen (N) enthält. Pegmatitische Minerale können Kristalle in riesigen Ausmaßen annehmen. Aus Norwegen sind Glimmer mit einer Fläche von 7qm und Orthoklase (Kalifeldspat) mit einem Gewicht von sage und schreibe 90 Tonnen bekannt geworden. Spodumene mit einer Länge von 14m und 90 Tonnen Gewicht kennt man aus Maine /USA.
550°C bis 400°C
Bei 550°C bis 400°C dringt mit Salzsäure (HCl), Flusssäure (HF), Borsäure( H3BO3) und Metallionen stark angereichertes Wasser in Ritzen und Spalten ein. Durch Verdampfen des Wassers bei Druckentlastung entstehen in den Spalten Erze wie Wolframit, Molybdänglanz, Magnetit, Magnetkies und andere Minerale wie Topas, Turmalin, Apatit und Lithiumglimmer (Lepidolith).
400°C abwärts
Ab 400°C an abwärts dringen Schwefel-und metallhaltige Wasserlösungen in Spalten und Ritzen unter Umständen bis an die Erdoberfläche vor und hinterlassen dort Kupfer-, Zink-, Blei-, Antimon- , Gold- , Silber-, Kobalt- und andere Erze. Die Metallionen erscheinen, häufig mit Schwefel verbunden, als Sulfide. Sulfidische Erze werden bergmännisch Kies genannt. Unter anderem entstehen erzhaltige Minerale wie Quarz, Calcit, Baryt, Fluorit und Dolomit.