Die Kontaktmetamorphose

Dringt flüssiges Magma in Spalten und Risse der Erdkruste ein, wird das Gestein, mit dem es in Kontakt kommt, stark erhitzt. Es kommt zur Umwandlung des Kontaktgesteins mit einsetzender Mineralumstrukturierung. Man spricht deshalb von Kontaktmetamorphose. Direkt im Kontaktbereich ist die Umwandlung am stärksten oder hochgradig metamorph und nimmt mit steigender Entfernung sehr schnell in niedrig metamorphe Bereiche ab.
Die Metamorphose der Gesteine ist stets an die Anwesenheit von Wasser als Träger der Ionen gebunden. Heißeres, basisches Magma enthält nur sehr wenig Wasser und führt daher nicht, wie es zu erwarten wäre, zu einer ausgeprägteren Metamorphose als kühlere saure Magma. Der höhere Wassergehalt des sauren Magmas kann das Temperaturdefizit ausgleichen. Die Ausdehnung einer Kontaktmetamorphose hängt von Temperatur und Menge des Intrusivkörpers ab, ist aber stets lokal begrenzt und geht über wenige Kilometer nicht hinaus.

 (Bild: Wikimedia gemeinfrei)
Schematische Übersicht plutonischer, subvulkanischer und vulkanischer Strukturen/Gesteinskörper und begleitender Prozesse und Erscheinungen (Bild: Wikimedia gemeinfrei)
Strukturen:
A = aktive Magmakammer (als Pluton bezeichnet, wenn abgekühlt und komplett auskristallisiert; ein sehr großer, komplex aufgebauter Pluton wird auch Batholith genannt)
B = alte magmatische Gänge
C = entstehender Lakkolith
D = alter Pegmatitgang (spätmagmatische Bildung aggressiver und hochmobiler Restschmelzen eines Plutons)
E = alte und entstehende magmatische Lagergänge
F = Schichtvulkan
Begleitende Prozesse und Erscheinungen:
1 = junge, entstehende subvulkanische Intrusion durchschneidet/kreuzt eine ältere
2 = Xenolith (festes Gestein mit hohem Schmezpunkt, das innerhalb des Magmas aus großer Tiefe transportiert wurde) oder Pendant des Daches der Magmakammer (Fragment des Daches der Magmakammer, das sich abgelöst hat und in das Magma eingesunken ist; man beachte, dass das Dach der Magmakammer aus Nebengestein besteht, während der sogenannte Dachbereich des abgekühlten Plutons den obersten Teil des eigentlichen magmatischen Gesteinskörpers bezeichnet)
3 = Kontaktmetamorphose im unmittelbar an die Magmakammer angrenzenden Nebengestein (ausgelöst durch die Wärme des Magmas)
4 = Hebungsvorgang an der Erdoberfläche infolge der Platznahme eines Lakkolithes im nahen Untergrund.