Gesteine die aus an der Erdoberfläche ausgetretener Lava entstanden sind nennt man Vulkanite oder Ergußgesteine. Lava kann je nach ihrer Herkunft sehr heiß und dünnflüssig, oder weniger heiß und zähflüssig sein. Die Fließfähigkeit von Lava hängt mitunter von ihrem Siliziumdioxidgehalt. Siliziumdioxid oder auch Kieselsäure genannt sorgt für einen geringeren pH-Wert der Lava. Man unterscheidet deshalb saure, oder entsprechend bei niedrigem Kieselsäureanteil, basische Lava. Kieselsäure härtet durch die rasche Abkühlung an der Erdoberfläche sehr schnell aus und verringert damit die Fließfähigkeit von Lavaströmen. Saure, neben Kieselsäure auch Alumium-, Natrium- und Kalium- reiche Lava stammt aus Bereichen der Erdkruste. Ihre Temperatur ist deshalb niedriger als die basischer Lava. Es handelt sich dabei meist um aufgeschmolzene helle granitische und damit Silikat-reiche Gesteine.
Basische, Magnesium, Kalzium und Eisen-reiche Schmelzen dagegen sind dünnflüssig. Diese, auch basaltische Lava genannt stammt aus tieferen Erdschichten, aus dem Bereich des oberen Erdmantels und ist entsprechend auch heißer. Die Temperaturen von Lava liegen meist zwischen 1000 und 1200°C. Die höchste gemessene Temperatur liegt bei 1350°C. Die Erstarrungstemperatur von Lava liegt je nach ihrer Zusammensetzung zwischen 600 und 900°C. Lavaströme können sehr schnell fließen und an steilen Hängen durchaus Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h erreichen.
Lavaströme treten durch Risse und Spalten, sogenannten Klüften oder in einer Röhre, dem sogenannten Schlot an die Erdoberfläche. Im letztgenannten Fall entsteht durch die Anhäufung von Eruptionsschutt rund um die Schlotöffnung ein Vulkan, dessen Lavaergüsse und Asche ganze Landstriche bedecken kann. Aus Klüften können sich weit mächtigere Lavaströme ergießen. Während verschiedener Zeiten in der Erdgeschichte entstanden auf diese Weise großflächige Vulkanitdecken, sogenannte Plateaubasalte die heute etwa 2,6 Millionen Quadratmeter der Festlandsfläche einnehmen und von Resten solcher die Tafelberge zeugen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das Columbia-Plateau in Nordamerika.
Entsprechend ihrer äußeren Erscheinungsformen werden folgende Lavatypen unterschieden:
1. Kissen- oder Pillow-Lava, dünnflüssige, heiße kissenförmige Lava mit glasig erstarrender Oberfläche.
Da Lava im allgemeinen sehr schnell erkaltet, sind die Kristalle des daraus entstehenden Gesteins sehr klein und mit bloßem Auge gerade noch erkennbar. Es können sich nur gewisse Einzelkristalle voll entwickeln. Diese Struktur nennt man porphyrisch und ist ein typisches Merkmal der Vulkanite.
Geht die Erstarrung der Lava sehr schnell vor sich, so kann sich keine Kristallstruktur aufbauen. Es entstehen dabei vulkanische Gläser, wie Bims und Obsidian. Bims oder auch Tuff oder Tuffstein genannt, entsteht oftmals in Form vulkanischer Bomben, Material, das aus dem Krater geschleudert wird, sehr schnell abkühlt und längliche bis ovale Formen annimmt. Durch entweichende und sich ausdehnende Gase ist Bims im Verhältnis zu seinem Volumen sehr porös. Durch den Auftrieb des eingeschlossenen Gases schwimmt der Stein sogar auf dem Wasser.
Die wichtigsten vulkanitischen Gesteine sind Quarzporphyr, Trachyt, Porphyrit, Basalt und Pikrit.