Wie oben erwähnt trägt kaltes Wasser mehr gelöste Kohlensäure (HCO3) und damit mehr gelösten Kalk mit sich als warmes Wasser. Tritt sehr kalkhaltiges, unterirdisches, kaltes Wasser als Quelle an die Oberfläche, erwärmt es sich und kristalliner Kalk scheidet sich ab. Durch starke Bewegung des Wasser kann im Wasser gelöstes Kohlendioxid (CO2) besser entweichen, die Abscheidung wird dadurch verstärkt.
Auf diese Weise entsteht Kalktuff oder Kalksinter. Aus kaltem Wasser wird meist Kalzit ausgeschieden, aus warmem Wasser eher Aragonit. An der Quelle und im Wasserlauf wachsende Moosen und herumliegende Pflanzenresten werden dabei von der kristallinen Kalkschicht überzogen. Diese werden in die im Laufe der Zeit in teils sehr mächtig anwachsenden Sinterschichten als Versteinerung eingeschlossen.
Stark abgelagertes, dicht verfestigtes Sintergestein wird als Travertin abgebaut und zu Bauzwecken verwendet.
Kalksinter bildet terrassenförmige Abstufungen oder steinerne Rinnen. Bei letztgenannten wächst ein Bachlauf, oft auch nur ein Rinnsal, durch Kalkausscheidungen mitsamt seinem Bett in Form einer Mauer auf der das Wasser fließt in die Höhe.
Eine sehr schöne steinerne Rinne findet man in Rohrbach bei Weißenburg/Bayern. Besonders schöne Sinterterrassen sind in Pamukkale, in der Türkei zu bewundern. Auf sehr ähnliche Weise entstehen auch die Tropfsteine in Tropfsteinhöhlen.